Europäische Brown Swiss Konferenz in Rumänien

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Ende Oktober fand die Europäische Brown Swiss Konferenz in Rumänien statt. Teilnehmer kamen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, Serbien, Spanien und der Ukraine. Insgesamt wurden 15 interessante Fachvorträge zum Thema Brown Swiss aus den Ländern gehalten.

Zu Beginn stelle der rumänische Brown Swiss Präsident Dorel Codrea die Geschichte der braunen Kuh in Rumänien vor. Züchterisch bearbeitet seit dem Jahr 1881 nahm die Population stetig zu. Im Jahr 1989 – vor dem Fall des eisernen Vorhangs – machte die Rasse 35 % des gesamten rumänischen Rinderbestandes aus. Ab 1990 begann, mit der Auflösung der landwirtschaftlichen Genossenschaften, der große Niedergang der Milchviehhaltung. Die braune Kuh konnte sich nur noch in den hügeligen Gebieten auf kleinen Betrieben halten. Im Jahr 2015 wurde wieder ein Zuchtverband gegründet und nun geht es wieder stetig aufwärts. Aktuell sind über 16.000 BS-Kühe im Herdebuch registriert.

Frank Stumpenhusen, von unserer Exportgesellschaft GGI-Spermex, hielt einen interessanten Vortrag zu den Brown Swiss Populationen in den osteuropäischen Ländern. Die Herausforderungen sind in den meisten Ländern vergleichbar, da der Organisationsgrad der Rinderzucht noch oftmals in den Kinderschuhen steckt. Er stellte einige Lösungsansätze vor und betonte, dass der Zugang zu passender und bester Genetik der entscheidende Schlüssel für eine erfolgreiche züchterische Entwicklung ist.

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Top aktuell waren die Ausführungen von Beat Bapst aus der Schweiz, welcher über Hitzestress bei Milchkühen referierte. Hitzestress kann zu Einbußen bei der Produktion, der Reproduktion und der Gesundheit führen. Ziel ist es, eine Zuchtwertschätzung für Hitzetoleranz zu entwickeln.

Im letzten Vortrag der Konferenz stellte Anatoliy Klymenko aus der Ukraine seinen Betrieb vor. Knapp 1.500 Brown Swiss Kühe mit ca. 9.000 kg durchschnittlicher Jahresleistung stehen auf seinem Betrieb. Er und sein Team sind mit Brown Swiss äußerst zufrieden, lieben diese Rasse und werden ihr Brown Swiss Engagement weiter ausbauen.

Abgerundet wurde die Konferenz durch eine kleine, mit einfachen Mitteln durchgeführte Tierschau ganz im Norden von Rumänien. Im Bezirk Maramures, direkt an der ukrainischen Grenze, präsentierten die Bauern auf einem Dorfplatz ihre besten Tiere. Erfreulicherweise waren unter anderem gute Nachkommen aus den RBG-Stallungen vertreten. Ein AG Vomp-Jungrind und eine Hegall-Jungkuh repräsentierten die Stärken der deutschen Genetik.

Neben all den fachlichen Themen kamen natürlich die persönlichen Gespräche mit den Berufskollegen aus den anderen Ländern nicht zu kurz. Mit vielen interessanten Eindrücken kehrte die RBG-Delegation wieder zurück nach Memmingen.

Die Vertreter der RBG Memmingen auf der Tierschau im Bezirk Maramures (v.l.n.r. Geschäftsführer Konrad Bischof, Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Vetter, Vorstand Max Klemp, Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Bersch)